Endlich bin ich mal wieder über etwas Fachwissen gestolpert!
Genauer habe ich diesen Artikel entdeckt, der sich mit den Ahnenverehrungszeremonien(nein nicht Ahnenverzehrung – was ich fälschlicher Weise erst gelesen hab 😉 ) und Opferspeisen in Korea beschäftigt. Wer sich dafür tiefgreifender interessiert, der sollte also gleich einen Klick weiter gehen und da nachlesen!
Natürlich geb ich jetzt daraus auch eine Zusammenfassung, da ich finde das es eine beeindruckende Tradition mit weitreichenden Wurzeln ist und man mal davon gehört haben kann.
Dreh- und Angelpunkt für diese Zeremonien sind die Jongga Stammfamilien, die diese durchführen. Wobei es zwischen 30 (Standard) bis 50 verschiedene Arten abzuhalten gilt. Für die Organisation und Durchführung einer Jesa(Ahnenverehrungszeremonie) gibt es zwei wichtige Personen, welche das Oberhaupt und dessen Frau eines Clans sind. Während das Oberhaupt die Namenstafeln der Vorfahren instand zu halten hat, die Genealogie der Familie kennen soll, durch einen Sohn die Familienlinie fortzusetzen hat (auch durch Adoption) und die Jesa ausrichten musste so oblag es der Frau die Opferspeisen zuzubereiten und die Gäste zu empfangen.
Bedenkt man, dass diese Tradition 2000 Jahre alt ist, und das ungebrochen, so kann man sich vorstellen welche Clanstammbäume und Gästelisten entstehen.
Diese Aufgaben werden jedoch hingebungsvoll und voller Stolz ausgeführt, es gilt so eben auch durch die Opferspeisen und Zeremonien das Schicksal des Clans zu bestimmen und die Ahnen zu verehren!
Jetzt will ich auch endlich mal zu den Speisen kommen. Sie sind mannigfaltig lassen sich aber in bestimmte Bestandteile aufgliedern. Wichtig und immer wiederkehrend sind Wein, Reis, Reiskuchen(Tteok), Tee und Obst. Diese Komponenten finden ihre Anwendungen innerhalb der Jesa bereits seit 1400 Jahren! Ebenfalls finden sich aber auch Suppen(aus Fisch, Fleisch oder Tofu), Nudeln, Fisch-, Fleisch- und Gemüsespieße sowie Süßigkeiten (z.B.: Gangjeong bzw. Sanja – fritiierte Klebreis-Kekse und Yakgwa – frittierte Honigkuchen) auf den Atlartischen in den Schreinen der Jongga wieder.
Anmerken lässt sich zu dem noch, dass den Speisen in der Regel auch eine gewisse Bedeutung zugeschrieben wird. Als schönes Beispiel dienen dafür die Wurzelgerichte, bei denen die Pflanzen ihrem Aufbau nach bestimmt werden. Die Wurzel steht für die Ahnen, der Stiel für die Eltern und die Blätter für das eigene Ich.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass die Jesa unter genau festgelegten konfuzianischen Vorschriften statt finden und in dieser Form auch nur noch in Korea vorzufinden sind. Dies wiederum führt zu einem großen Zustrom an Besuchen aus anderen Ländern mit konfuzianistischem Hintergrund. Zudem hat es das Land Kora durch den Erhalt einer solchen Tradition auch geschafft, einen Teil für seine eigenständige Identität zu schaffen und Esskultur (mit Sitten, traditionellem Geschirr etc.) für die Nachwelt zu bewahren.
Tja, schade das wir in Deutschland nicht auf eine ähnliche Tradition zurückblicken können… schaden würde es sicherlich nicht.