Was ich persönlich noch spannender als Halloween finde, dass sind die Dias de los Muertos. Viele von euch haben davon wahrscheinlich noch nicht gehört, daher erkläre ich das natürlich gern. Dieses Fest wird (vorrangig) in Mexiko am 1 und 2 November gefeiert, wobei dazu natürlich einige Vorbereitungen gehören und diese finden in den Tagen davor statt.
Die Dias de los Muertos, oder auch der Tag der Toten genannt, reicht historisch bis ins 16.Jahrhundert zurück, vermutlich reichen die Wurzeln aber noch weiter. So waren und sind es z.B. Indianer wie die Purhépecha, die es feieren. Was genau wurde denn aber nun gefeiert? Die Indianer richteten sich dabei nach Totengedenkfesten und Bestattungsritualen ihrer Ahnen. Im Prinzip feierte man also die eigene Vergangenheit… die Geister der Vergangenheit. An dieser Stelle knüpft ebenfalls der europäische Einfluss an, nämlich mit dem Fest Allerheiligen.
In der Gegenwart sieht es ähnlich aus, jedoch verzeichnet sich ein Wandel. Der Grundgedanke des Umgangs mit dem Tod existiert noch, jedoch kommt ein Identitätsgedanke hinzu. Seit dem Einfluss der Euopäer, besonders der Portugiesen, und der Amerikaner, mit Halloween, sehen die Mexikaner es auch als ein Fest für ihre Identität.
Was noch besonders zu erwähnen ist, die Feiern finden auf den Friedhöfen statt. In bestimmten Abläufen wechselt man zu diesen Tagen den Ort, z.B. zum Heim des Verstorbenen, kommt aber immer wieder auf den Friedhof.
Und jetzt kann ich auch mit dem Essen kommen ;). Das spielt hier nämlich durchaus eine zentrale Rolle. Im Wesentlichen beruht die Bedeutung dess Essens dieser Tage darauf mit den Verstorbenen zu Speisen und diesem seine Lieblingskost zukommen zu lassen. Diese Speisen werden in der Regel ofrenda genannt und finden sich auf den Heimaltären sowie auf den Friedhöfen wieder.
Die Mexikaner glauben dabei nicht direkt daran das der Tote wieder auf die Erde zurück kehrt. Ihrem Glauben nach wandeln die Toten in spektraler Geistform umher und laben sich durch Duft und Aroma an den zubereiteten ofrenda. Besonders typisch sind dabei die heimischen Speisen wie die Tamales und das pan de muerto. Letzteres ist ein süßes Brot aus zuckrigem Teig, welches nur zu diesen Feiertagen gebacken wird. Ebenfalls sehr wichtig sind die Süßigkeiten, diese finden sich dann in Form von Totenköpfen, Skeletten, Särgen und anderen Darstellungen rund um den Tod wieder. Hervorzuheben sind hierbei die calavera, wobei es sich im Sinne des Essens um Schädel aus Zucker oder Schokolade handelt.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Dias de los Muertos keines wegs abschrenkend in Erscheinung treten. Bei allen Darstellungsarten findet sich eine Form von Humor wieder, der verdeutlicht das man keine negativen Aspekte in den Vordergrund stellen möchte. Zudem ist es ein wirklich buntes Fest, dass vor Farbenfroheit nur so strotzt!
Diese Infos hab ich diesmal aus einer meiner Hausarbeiten. Eine große Hilfe dabei war mir das Buch Skulls to the Living, Bread to the Dead: The Day of the Dead in Mexico and Beyond. Wer sich damit mal tiefgreifender beschäftigen mag, der sollte da mal einen Blick reinwerfen.

Link: http://www.2camels.com/images/festival-photos/day-of-the-dead-3.jpg

Link: http://www.history.com/photos/puebla-mexico/photo4